Dienstag, 6. Juni 2017

Auf dem Weg zu mir/dir/sich selbst

Diesmal lasse ich dich Anteil haben auf meinem Weg zu mir Selbst - mit allen Fragen und Unklarheiten, die sich da zwischen durch auftun. Fragen, auf die ich nicht immer eine Antwort habe. Ich komme mir manchmal vor, wie jemand, der nur gelernt hat, schwarz-weiß zu sehen und jetzt auf dem Weg des Farbe-Sehens ist, aber nicht weiß, ob das, was er sieht, eine Farbe ist, und welche Farbe. Denn dazu fehlt es an Wissen und Erfahrung.
Auf dem Weg zu mir selbst habe ich schon vieles ausprobiert - vieles, von dem mich das eine mehr, das andere weniger weiter gebracht hat auf dem WEg zu mir  - zu meinem  Selbst, zu meinem wahren Ich. Ich frag mich natürlich immer wieder selbst, warum das so wichtig für mich ist, mich über all die Jahre nicht loslässt, ein Sehnen, das mich immer wieder ausrichtet, mich auf den Weg bringt - auf den Weg zu mir selbst. In den Anfangsphasen hat das "Erwachen" durchaus etwas Ego-Attraktives gehabt. Da hätte sich mein Ego dann damit "brüsten" können - zumindest hat es sich das so vorgestellt. Das hat sich geändert. Das Ego fürchtet sich jetzt eher davor, dass seine Tage in seiner derzeitigen Form gezählt sind. Und dann legt es mir diverse Fallstricke aus, in die ich immer wieder einmal hineinfalle. Manchmal entpuppen sich die Fallstricke als wichtige Prüfungen für mich (was vom Ego wohl nicht so gedacht war - daran kann man erkennen, wie kurzsichtig das Ego agiert): lasse ich mich von dem Angebot an Sicherheit und Bequemlichkeit verführen? Lasse ich mich von Angst und Mangelbewusstsein lenken?
So erst vor kurzem als ich damit konfrontiert wurde, dass es in Österreich seit einiger Zeit eine Richtlinie gibt, die verlangt, dass sich PsychotherapeutInnen auch mit ihrem spirituellen (bzw. religiösem) Tun darstellen dürfen (bei Androhung von Strafen und Berufsverbot, etc) - konkret: weder auf der Website, noch in Folder oder in der Praxis darf es Hinweise auf eine spirituelle, energetische, schamanische, religiöse Tätigkeit geben. Das war für mich ein veritables Dilemma: Denn ich liebe meinen Beruf als Psychotherapeutin. Und ich bin von einer spirituellen Haltung durchdrungen: ich kann nicht nicht-spirituell sein. Ich kann mein psychotherapeutisches Tun auch nicht auf eine ReparaturTherapie reduzieren: da das Problem, dort die "Technik", um das Problem zu eliminieren. Ich sehe den Menschen als Ganzes, in einem großen Ganzen eingebunden.
Ich musste für mich eine Entscheidung finden, wie ich mich nach außen darstelle. Und ich habe mir dann die Frage gestellt: Würde ich eher darauf verzichten können, mich Psychotherapeutin nennen zu dürfen, oder eher meine spirituelle Haltung verleugnen. Das Verleugnen wäre wohl der sicherere und bequemere Weg - und mein Ego hat mir jede Menge Argumente eingeflüstert, diesen Weg zu gehen. Ich habe mich anders entschieden - meine seit bald 2 Jahrzehnten existierende Website ist weitgehend Psychotherapie bereinigt. Das heißt nicht, dass ich nicht weiterhin und gerne als Psychotherapeutin tätig bin. Das heißt allerdings auch nicht, dass ich im Rahmen der Psychotherapie meine spirituelle Ausrichtung vor Betreten der Räume auf den Kleiderhaken hänge - denn dann müsste ich Teile von mir abspalten, ein eher ungesundes / psychisch krankmachendes Vorhaben. Es heißt nur, dass ich dem Rufen meines Selbst folge, mit allen weltlichen Risiken.
Ich erzähle euch das, um zu zeigen wie sehr sich   Ego und Selbstverwirklichung in den Alltag hineinweben können. Denn tatsächlich ist auch die Entscheidung, die ich getroffen habe, nicht Ego-frei, aber mir selbst und meiner Wahrhaftigkeit näher - nur: ich bin in der Verstrickung geblieben.
Wie ist das nun mit dem Ego und dem Selbst: Ja. sich vom Ego nicht in ein emotionales Chaos/Drama verstricken zu lassen, ist eine Entscheidung, einzig: das Ego ist manchmal wie eine Riesenwelle, die dich einfach umwirft, bzw. wie Wasser, das sich seinen Weg durch die kleinsten Ritzen bahnt. Und dann übernimmt es das Gedanken- und Gefühlskommando und du strudelst nur so dahin. Und dann dauert es, bis sich wieder die Wogen legen, du den Abstand zu der Verstrickung bekommst - das Wasser wieder klar wird - und du erkennst, wer du wirklich bist.
Und es ist auch und v.a. das Ego, das dich angreifbar, verletzbar, unsicher, ängstlich, ohnmächtig, schwach, verwirrt, etc. sein lässt.
Bedeutet aber im Selbst zu ruhen, alles hinzunehmen - das Selbst scheint sich ja nie zu kränken, zu ärgern, traurig etc. zu sein - das könnte ja auch heißen, dass andere sich alles erlauben können - heißt es das? Es sagt ja sogar Dalai Lama, dass er sich manchmal ärgert, allerdings nicht lange. Wer bzw. was ärgert sich da?
Oder als Jesus die Pharisäer aus dem Tempel gejagt hat - so das nicht als Metapher für seinen inneren Tempel gemeint ist und die Pharisäer seine Ego-Anteile waren - wer oder was war da zornig und hat entsprechend agiert. Ist das Selbst einfach gewährend, in der Gewissheit, dass nichts "Negatives" passieren kann, denn das "Negative" ist ja per se schon eine Bewertung, und das Selbst steht ja außerhalb von Bewertungen.
Zwei Fragen, die mich in diesem Zusammenhang immer wieder beschäftigen:
1. Ist es aus der Sicht des Selbst "erlaubt", in manchen Situation und von manchen Verhaltensweisen deines Gegenübers irritiert zu sein und die gefühlte Inkohärenz einer Situation anzusprechen? Wer oder was ist irritiert und spricht an?
2. Sind die im Gegenüber (als negativ) erlebten Verhaltensweisen immer eigene unerlöste Anteile?
Ich habe auf beide Fragen noch keine klare Antwort gefunden.

Ich habe allerdings zwei Übungs-ERfahrungen gemacht, wie ich mich von Verstrickungen befreien kann - Übungen, die jeder machen/lernen kann. Von Verstrickungen befreien heißt z.B. die Absurdität einer Situation oder eines Verhaltens zu erkennen, sich aber emotional nicht mehr in den Bann ziehen zu lassen, ohne innere Aufgeregtheit zu sein. Sehr oft lösen sich die Situation im außen auf, wenn du dich von der emotionalen Anhaftung, die sich sehr oft in einem Widerstand zeigt, befreist.
Übung 1: Om - seit vielen Jahren mein Begleiter im Alltag. So manche Lästigkeiten lösen sich in Luft auf, wenn ich ein paar Mal das Om in mir tönen lasse.
Übung 2: QE (Quantum entrainment) - hier braucht es ein bisschen mehr Übung und Anleitung - ich selbst habe diese "Übung" erst vor kurzem in mein Leben integriert - und ich bin ziemlich erstaunt, wie sehr sich das Leben, das ERleben des Lebens verändert - der innere Kampfmodus verringert sich zunehmend - die Folge ist ein "ent-sorgtes" Leben - was zu mehr Frieden und Weitblick, Einsicht und Gelassenheit, Freude und Liebe führt. Einfach so. Für diese Übung st es sinnvoll, sich das Buch zu kaufen oder sich die Übungsanleitungen im Internet anzuhören (Frank Kinslow, Quantenheilung erleben)
Ich bin dir eine Antwort schuldig geblieben: warum der Weg zu mir selbst so wichtig für mich ist.
Aus - wenn du so willst - egoistischen Gründen. Weil ich in mir eine ganz tiefe Klarheit habe, dass das Leben dann viel reicher, erfüllter, friedlicher, freudvoller, leuchtender und lebendiger ist. Wie eben, wenn jemand, der bis jetzt nur schwarz-weiß gesehen hat, auf einmal all die Farbenpracht erleben kann.
Also dann. Ich mache mich wieder auf den Weg zu mir selbst.
und du?

viel Leben & Freude wünscht

Elisabeth Tsapekis


erhältst du wertvolle Tipps und leicht umsetzbare Übungsanleitungen für eine erfüllte Lebensgestaltung
www.psychohygiene.at

Ich freue mich auf deine Meinung und Rückmeldung


Mittwoch, 5. April 2017

Deine Absicht des Tages

Ich freue mich sehr, diesmal einen Gastbeitrag von Irmgard Barta auf meinem Blog präsentieren zu dürfen. Frau Barta beschäftigt sich in diesem Beitrag mit einem sehr aktuellen Thema:  Wie bewusst und gut schaue ich auf meine Bedürfnisse – oder “was ist meine Absicht des Tages“. Ich kann ihr aus eigener beruflicher Erfahrung nur beipflichten, wie betroffen es macht, wenn Menschen – in meinem beruflichen Kontext, meine KlientInnen – manchmal schon  in der ersten Hälfte des Jahres  verzweifelt, enttäuscht, verbittert „flehen“, dass dieses Jahr bald vorbei sein möge. Wie viele Menschen versuchen so ein Leben lang ihrem Leben zu entfliehen um am Ende des Lebens den Schmerz des Nichtgelebten ertragen zu müssen. Anstatt sich bewusst und liebevoll, um ihre Bedürfnisse zu kümmern. Und vielleicht ertappen auch wir uns hin und wieder bei dem Gedanken: „hoffentlich ist der Tag bald vorbei!“

Danke liebe Irmgard für deine Ausführungen dazu:

Was ist deine ABSICHT des TAGES?

„Meine Absicht ist, dass dieser Tag so schnell als möglich vergeht.“
„Meine Absicht ist, dass diese Woche so schnell wie möglich vergeht.“

Hier liest du zwei von mehreren Antworten auf eine meiner morgendlichen Fragen, die ich in einer Gruppe bekommen habe.
Wie geht es dir, wenn du diese Antworten liest?

Ich war tief betroffen.
Ich war tief betroffen, weil mir wichtig ist, zu begreifen und zu schätzen, welchen Wert ein Tag des Lebens hat. Und erst recht eine ganze Woche.
Das habe ich auch zum Ausdruck gebracht.
Es geht um Bewusstheit!

Die Fragen, die ich in der Früh gerne stelle, um gemeinsam in den Arbeitstag zu starten, lauten:
•            Wie geht es dir?
•            Was ist HEUTE deine Absicht?

Weitere Antworten zu der Frage, die ich auch in anderen Kursen gehört habe, sind:
„Meine Absicht ist, heute alles zu schaffen - oder wenigstens so viel wie möglich.“
„Meine Absicht ist, alle Arbeiten abzuschließen.“
„Meine Absicht ist, mit allem fertig zu werden. Ich weiß zwar eh, dass es eine Illusion ist, aber man braucht ja ein Ziel. Oder?“

Was ist HEUTE deine Absicht des Tages?
Was fällt dir dazu ein?
Ich persönlich stelle mir diese Frage fast jeden Tag in der Früh.
Und lenke dabei meinen Fokus auf Bedürfnisse. Meine Bedürfnisse!
Die Auswirkungen sind gigantisch wohltuend!
Doch schauen wir zuerst zu den allerersten Sekunden und Minuten deines Tages, gleich nach dem Wachwerden.
Wie beginnt dein Tag?

Hast du dich in der Früh schon einmal selber beobachtet, wie dein PC / dein Gehirn hochfährt?
Was sind die ersten Gedanken, die in dir auftauchen?
Genießt du dein Wachwerden? Nimmst einmal wahr, dass du diesen Tag gerade beginnst?
Oder listen sich deine ToDo’s des Tages im Kopf und mischen sich mit den Problemen und Herausforderungen, die vor dir liegen?
Wirfst du einen Blick auf dein Handy?
Eine Studie der britischen Marketing-Agentur Tecmark berichtet von einer großen Anzahl von Menschen, die den Tag damit starten und dass es schon morgens um 7:31 Uhr losgeht: Facebook und E-Mail checken, ein Blick aufs Wetter, Nachrichten lesen und zwei bis drei Nachrichten an Freunde versenden.
Gehörst auch du dazu?
Ja?
Nein?

Wie schaut es ein wenig später aus? Nach dem Aufstehen?
Nimmst du dir Zeit für die Zeitung?
Ist deine Aufmerksamkeit bereits frühmorgens überall anderes, nur nicht bei dir?
Schaust du, wer was tut? Und kommentierst still für dich oder laut ausgesprochen, wie du was findest?
Dass deine Kinder sich wärmer anziehen und einen Gang schneller schalten könnten?
Dass sie ihre Sachen ruhig schon am Vortag vorbereiten könnten und nicht immer alles in letzter Minute machen sollten?
Wie geht es weiter?
Stehen die Bedürfnisse der anderen im Vordergrund und bist du voll und ganz damit beschäftigt, dass alles läuft und funktioniert?
Funktionierst du?
Hörst du die Geschichten von anderen und schaltest sofort auf Kommentarfunktion und Lösungssuche? Ein kleiner Ratschlag wenigstens? Ein bisschen Senf dazu geben?
Ist deine Aufmerksamkeit also überall anders, nur nicht bei dir?
Und kommst du - vielleicht nicht jeden Tag - jedoch immer wieder zu dem Schluss:
·         Für mich habe ich keine Zeit!
·         Ich komme mit meinen Sachen nicht weiter!
·         Was habe ich heute alles getan - aber für mich habe ich nichts getan!

Dann hab ich hier etwas Wichtiges für dich!
Ich zeige dir, was du in der Hand hast!
Deine Absichten und deine Aufmerksamkeit!
Prüfe mehrmals täglich, wo du mit deiner Aufmerksamkeit gerade bist:
Du kannst auf einfache Art und Weise lernen, deine Aufmerksamkeit in dich zu lenken, auf dich zu achten und dich gut zu nähren.
Falls du zu jenen gehörst, die sich bloß beim Lesen des vorigen Satzes Sorgen um die anderen machen, die dich ja brauchen, lass dir gesagt sein:
Je besser du genährt bist, umso mehr kannst du geben!
Je voller du erfüllt bist, umso besser kannst du wirken! Für dich und andere!
Dazu braucht es lediglich eine Veränderung deines Fokus.
Es geht ums Re-Fokussieren!
An das zurück Besinnen!
Auf das Schauen IN dich!

Hast du schon einmal erlebt, dass du etwas, das dich beschäftigt hat, auf einmal auch oft entdeckt hast?
Vielleicht hast du dir überlegt, ein neues Auto zu kaufen und dabei an ein bestimmtes Modell gedacht. Und bewusst oder unbewusst im Verkehr Ausschau gehalten, ob du ein solches siehst? Und nach und nach bemerkt, wie viele davon unterwegs sind. Und dich gefreut, weil du die unterschiedlichen Farben in Action gesehen hast und wie toll dieses Auto aussieht.
Oder du bist schwanger und auf einmal begegnen dir lauter Schwangere: auf der Straße, bei der Party, in der Schlange bei der Kassa vor dir beim Einkauf …. Früher ist dir gar nicht aufgefallen, dass so viele Schwangere unterwegs sind.
Jetzt, wo du dabei bist, dich selbstständig zu machen, lernst du überraschend viele Menschen kennen, die diesen Weg schon gegangen sind.
Worauf du deine Aufmerksamkeit lenkst, das wirst du entdecken.
Dein Unterbewusstsein unterstützt dich dabei und sucht deine Umgebung wie auf einem Radarschirm ab um das von dir Gesuchte zu entdecken!
Diese Tatsache kannst du bewusst für dich nutzen!
Und den Fokus auf deine Bedürfnisse lenken!
Doch was sind denn deine Bedürfnisse überhaupt? Hast du eine klare Vorstellung davon?
(Grund-)Bedürfnisse sind das, was du generell brauchst, damit du gut lebst. Sie sind deine innere Orientierung und zeigen dir an, was gerade wichtig ist und was erfüllt werden möchte. Alles, was du tust (oder auch mal bewusst unterlässt) ist ein Versuch, dir eben diese Bedürfnisse zu erfüllen. Denn wenn deine Bedürfnisse voll erfüllt sind, fühlst du dich wohl.
Wenn deine Bedürfnisse voll erfüllt sind, ist es auch ganz einfach und leicht zu geben!
Wenn dein Bedürfnis nach Wertschätzung voll erfüllt ist, fällt dir in deiner Umgebung ganz viel Schätzenswertes auf. Und es fällt dir leicht, das auszusprechen und (echte, aufrichtige) Wertschätzung zu geben! Danke zu sagen!
Wenn dein Bedürfnis nach Respekt voll erfüllt ist, fällt es dir leicht, anderen respektvoll zu begegnen - egal, wie die gerade drauf sind!
Wenn dein Bedürfnis nach Ruhe voll erfüllt ist, fällt es dir leicht, ruhig und gelassen zu bleiben. Es bringt dich so leicht nichts aus deiner Mitte.
Diese Überprüfung kannst du mit jedem Bedürfnis machen.
Leider sind es die meisten Menschen nicht gewohnt, auf sich und ihre Bedürfnisse zu schauen und die Bedürfniserfüllung wird zur Glückssache. Das muss nicht sein!

Was ist HEUTE meine ABISCHT des Tages?
Welchen Unterschied macht das jetzt für dich, wenn du dich das fragst?
Das worauf du deinen Fokus lenkst, wirst du entdecken und bekommen!
Ich erinnere mich gut an einen Tag, an dem mir gleich nach dem Munterwerden ganz klar war: Mein Bedürfnis des Tages ist SICHERHEIT.
Ich war verwundert über diese Klarheit und Intensität. Sicherheit? Warum ist das heute so präsent? Doch ich habe meiner Intuition vertraut und mir die Frage gestellt: Was kann ich HEUTE tun, dass sich so viel wie möglich Sicherheit erfüllt?
Das große Seminar, das ich erst am nächsten Tag vorbereiten wollte, das könnte ich bereits heute bearbeiten: den Ablauf, das Handout, die Flipcharts gestalten. Will ich das, fragte ich mich? Warum nicht, dachte ich. Das, was ich ursprünglich für diesen Tag geplant hatte, war nicht eilig. Also beschloss ich, diesen Tag dieser Vorbereitung zu widmen, weil sich so auf jeden Fall Sicherheit erfüllen würde. Gedacht - getan.
Spannend war der folgende Tag: Da war meine Absicht des Tages LEICHTIGKEIT.
Als die Veranstalterin des großen Seminares an diesem Tag um 8 Uhr in der Früh überraschend anrief und mich bat, ihr das Handout aus organisatorischen Gründen bitte schon heute zu senden, musste ich innerlich lächeln! Mit Leichtigkeit konnte ich antworten: „Das mach ich gerne. Ich schicke es gleich weg!“
Sie freute sich sehr, dass das möglich war - das bedeutete Leichtigkeit für sie - und sie bedankte sich für meine Professionalität und dass sich so gut vorbereitet bin.

Heute ist meine Absicht KLARHEIT.
Als mir das bewusst wurde, fragte ich mich, wo ich überall Klarheit brauche und was ich dafür tun kann:
·         Meine Tagesplanung: Ich will meinen Tag genau planen, wann ich idealerweise was mache (besonders, weil heute abwechselnd berufliche und private Termine und Erledigungen anfallen).
·         Die Besprechung am frühen Nachmittag: Da will ich mich noch besser vorbereiten und klar sein, was ich will und wie ich es sage.
·         Klarheit im Büro: Was ich heute fertigmachen werde und was diese Woche noch abgegeben werden soll.
·         Klarheit, welche die nächsten 3 Blogs sind, die ich schreiben möchte.
·         Klarheit, wohin ich die Berge an Büchern gebe, die ich aussortiert habe.
·         Und in welchem Raum ich am Samstag vortrage - dort rufe ich an.
·         Mir sind noch mehr Dinge eingefallen, für die ich Klarheit brauche.

Am Abend jedenfalls will ich momentane, größtmögliche KLARHEIT in allen meinen Bereichen des Lebens haben. Der Gedanke daran entspannt mich.

Wenn du also:
·         mehr für dich tun möchtest - ohne extra Zeitaufwand!
·         mit den Sachen weiterkommen möchtest, die dir wichtig sind
·         heute nicht nur anderen, sondern auch dir Gutes tun möchtest
Dann habe ich hier etwas ganz Feines für dich!
Etwas, das du konkret für dich tun kannst:

Wenn du in der Früh aufwachst, nimm wahr, wie du langsam erwachst.
Auch wenn dein Gehirn zu palavern (zu denken) beginnt, sage dir STOP: Ich will an nichts Anderes denken, als jetzt in mich zu spüren und mich wahrzunehmen!
Von den Zehen über die Beine bis zu den Hüften: du bewegst sie zart und spürst hin, als würdest du jeder Stelle deines Körpers einmal „Guten Morgen“ sagen.
Nimm deinen Rücken wahr, wie er auf der Matratze liegt und deine Schultern.
Bewege den Kopf. Guten Morgen.
Wie fühlt sich dein Gesicht an?
Dein Hals?
Deine Arme und Hände?
Spür zum Herz- und weiter zum Bauchraum.
Wie fühlst du dich jetzt?
Du liegst jetzt noch im Bett!
Du bist in Sicherheit!
Als nächstes frag dich: Was ist heute meine Absicht des Tages?
Mit Absicht meine ich nicht: Was du heute alles tun und schaffen sollst!
Mit Absicht meine ich: Welches Bedürfnis ist dir HEUTE ganz besonders wichtig?
Worauf möchtest du HEUTE deinen FOKUS lenken?
Wovon möchtest du HEUTE MEHR in dein Leben bringen?
Du weißt ja: Worauf du auch achtest: Du wirst es überall entdecken! Mehr und mehr!
Ist es Freude? Dann sag dir: Meine Absicht des Tages ist FREUDE. Und du hältst Ausschau danach, wie du HEUTE (mehr) Freude in dein Leben und das Leben der anderen bringen kannst.
Wichtig: Bedürfnisse erfüllen sich durch Geben und Nehmen!
Ist es Ordnung? Dann sag dir: Meine Absicht des Tages ist ORDNUNG. Und dann schaust du, wie du HEUTE (mehr) Ordnung in dein Leben bringen kannst.
Ist es Wertschätzung? Dann sag dir: Meine Absicht des Tages ist WERTSCHÄTZUNG. Und dann schaust du dich um, was du alles schätzen kannst! Was dir auffällt, das du schätzt, das dir wichtig ist. Was du hast, was andere für dich tun, was gelingt, wofür du dankbar bist!
So nährst du jeden Tag in dir, was jetzt gerade am Wichtigsten ist!
An manchen Tagen hast du dein Bedürfnis, deine Absicht des Tages ganz klar vor Augen. An anderen Tagen fällt es dir womöglich nicht so leicht, deine Absicht des Tages zu bestimmen.
Vielleicht ist dir gar nicht klar, was alles ein Bedürfnis ist, weil du dich so damit noch gar nicht beschäftigt hast.
Für diesen Fall kannst du dein Handy nutzen: Lade dir Re-Fokus, die Bedürfnis-App für mehr Klarheit und Frieden (gratis) herunter. Scrolle die Liste mit den Bedürfnissen durch, du gehst sofort in Resonanz, wenn du dein Bedürfnis des Tages liest. Lass dich finden! LINK
Bestimme selber, worauf du heute (besonders) achtest!
Bestimme selber, worauf du dich heute konZENtrierst!
Mach doch Folgendes:
Stell dir in dieser Woche jeden Tag in der Früh diese beiden Fragen.
·         Wie fühle ich mich?
·         Was ist heute meine Absicht des Tages?
               
Lass dich von deinen eigenen Antworten überraschen.
Abends kannst du dann Rückschau halten:
       Wie sehr hat sich dieses von dir bestimmte Bedürfnis heute erfüllt?
      Wie fühlt sich das an?

Was waren deine Absichten des Tages?
Wie ist es dir damit ergangen? Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Wenn du magst, schreib doch in die Kommentare.
Ich freu mich, von dir zu lesen!

Ich bin Irmgard Barta.
Seit 2008 unterstütze ich Menschen dabei, sich selbst und gegenseitig besser zu verstehen und besser miteinander zu arbeiten.
Mehr Anregungen und Infos findest du auf: www.barta-team.at



Bei all dem können Dich die Bedürfniskarten bzw. die Bedürfnis-App sehr unterstützen – nähere Infos sind bei Irmgard Barta (office@barta-team.at ] und auf www.barta-team.at erhältlich:

Damit es mehr ....
Leben&Freude
...in deinem Leben gibt

wünscht Dir
Elisabeth

Elisabeth Tsapekis, www.psychohygiene.at

erhältst du wertvolle Tipps und leicht umsetzbare Übungsanleitungen für eine erfüllte Lebensgestaltung


Samstag, 25. Februar 2017

Spiritualität und Schamanismus in Psychotherapie und Beratung

Das Wesen Spiritualität, dieser Lebenshaltung, wird oft genug missverstanden, weil Spiritualität  mit vielen aus der Esoterik kommenden Angebot bzw. mit einem persönlichen Selbstfindungs-/ Selbstentwicklungsprozess gleichgesetzt und/oder verwechselt wird.  Die Spiritualität hat als Lebensweg zunehmend mit der Beschäftigung des Westens mit den fernöstlichen Religionen, insbesondere Buddhismus und Hinduismus, bei uns Fuß gefasst. In diesen Religionen bzw. Lebensphilosophien ist die spirituelle Entwicklung auf „Erleuchtung“ (=Buddhaschaft) ausgerichtet.  Ähnliche Hinweise finden wir auch in der christlichen Glaubenslehre, worauf ich unten noch eingehen werde.
Vieles, was heute im energetisch-esoterischen Bereich angeboten wird, kann(!) die spirituelle Entwicklung unterstützen, je nach Seriosität des Angebots, ist aber nicht mit Spiritualität zu verwechseln, nicht einmal mit spiritueller Ausrichtung.  In der spirituellen Entwicklung geht es letztendlich um Auflösung des Ego. Auflösung heißt, sich von allen Anhaftungen zu befreien: Alle Wünsche, Sorgen, Sehnsüchte, Ängste, usw., alle „Ismen“, die aus unserem Mangel- und Unzufriedenheitsbewusstsein gespeist werden. Und deshalb sind viele der energetisch-esoterischen Angebote weit entfernt von einer spirituellen Ausrichtung, denn sie zielen ja darauf ab, wie du Techniken erlernen kannst, oder wie du dein Energie-System so balancieren kannst, damit du noch erfolgreicher / reicher / "glücklicher"etc wirst. Das meine ich keinesfalls wertend, weder be- noch abwertend.  Diese Techniken haben ihre Berechtigung, v.a. wenn sie wirken! Wie alle mind-controll-Techniken. Visualisations- und life-creation – Techniken, auch alle Techniken, die Energieblockaden lösen, zu mehr Ausgeglichenheit führen, unterstützend bei der Befreiung von alten Mustern wirken. Natürlich haben unsere Gedanken eine Macht – und es ist besser positiv als negativ ausgerichtet zu sein. In dem Wozu erkennt man die innere Ausrichtung. Der spirituell ausgerichtete Mensch meditiert, um sich von den Gedanken-Emotionskonstrukt zu befreien. Meditation ist ein wesentlicher Bestandteil in dem sehr disziplinierten Prozess in Richtung Erwachen. Die meisten Menschen meditieren, um mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden, als Gegengewicht zu unserer Leistungskultur. Oder machen Übungen, um noch mehr Positives(Reichtum , glück, Erfolg, Gesundheit, ..) in ihr Leben zu ziehen.  Mir muss klar sein, solange ich mich und mein In-Frieden-Sein von Materie, Emotionen und Erwartungen bzw. Vorstellungen abhängig mache, bin ich nicht in einer spirituellen Ausrichtung. Und Vorsicht! Manche Menschen glauben und überzeugen sich selbst, wenn sie aus der Not eine Tugend machen, dann sind sie schon halb erleuchtet.  „Meine Armut unterstütz mich darin, mich in Verzicht zu üben“  - Jemand, der nichts hat, kann sich nicht in Verzicht üben. Spiritualität ist eher wie ein Paralleluniversum der Innenwelt.
In der christlichen Religion finden wir einige Hinweise für einen „Erleuchtungsweg“, wie z.B. der Spruch: „eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr als dass ein Reicher in den Himmel kommt“.  Für mich ist der „Himmel“ ein Leben ohne Anhaftungen, ohne Leiden aufgrund des Mangelbewusstseins. Wenn du ganz und wirklich in Frieden bist. Hier passt der Ausdruck Glückseligkeit.


Wie verhält sich nun diese Ausrichtung auf spirituelle Entfaltung  zu den Anforderungen einer Psychotherapie, insbesondere als Krankenbehandlung? In der Psychotherapie  als Krankenbehandlung geht es wenig bis gar nicht um Auflösung des Ego bzw. der „Persönlichkeit“. Ganz im Gegenteil ist aufgrund des psychischen Ungleichgewichtes viel eher eine Stärkung der gesunden Persönlichkeitsstrukturen Not-wendig.  Oft müssen diese Menschen die Welt zuerst einmal ergreifen, sich aneignen, in Besitz nehmen mit all ihrem Wesen, bevor sie „loslassen“ können. Denn Menschen mit psychischen Erkrankungen haben viel zu wenig Beziehung zu sich und zu Welt. Das kann ebenfalls als eine Form von mangelnder Anhaftung gewertet werden, aber auf eine sehr ungesunde Art und Weise.
Andererseits kann das Hinlenken der Gedanken zu Möglichkeit, nicht alles so wichtig zu nehmen, bis ein sich der Krankheit stellen und in Frieden kommen eine durchaus sinnvolle und entlastende Intervention sein.
Jemanden mit Schizophrenie werden wir jedenfalls nicht sagen, dass sein Ich eigentlich gar nicht existiert. Doch vielleicht kann derselbe Mensch klein bei klein lernen , sich etwas von seinem Gedanken-Gefühlskonstrukt zu distanzieren, ein bisschen Beobachter zu werden und bestenfalls so etwas wie innere Stille und Ruhe zu erleben. Es ist durchaus möglich und hilfreich, mit psychisch Kranken meditative Übungen zu machen, die sie mehr in den Körper, mehr in die Wirklichkeit bringen. Yoga, Taiji, Feldenkrais, Mantren singen, und Sinnesschulungen sind hilfreiche und  strukturierende Techniken - ob Menschen "nur" an Panikattacken und Ängsten oder an Schizophrenie leiden. 
Bei der Integration verschiedener Techniken und Methoden v.a. aus dem energetisch-esoterischen Bereich sollte immer unbedingt auf folgendes geachtet werden: Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, insbesondere Psychosen, Paranoia, manisch-depressive Krankheit, sollte man in ihrem Wahn und in ihren geistigen Irrwegen nicht mit falschen Inputs noch mehr destabilisieren. So sind Z.B. Phantasiereisen eher ein no-go. Nochmals - diese Ausführungen gelten hauptsächlich für die Psychotherapie als Krankenbehandlung.

Ich kann in meinem Leben immer über einen Anteil von mir stolpern , der Lebens- und Entwicklungs- blockierend ist – das hat nichts mit Krankheit zu tun, sondern gehört zu den Teilen unserer Persönlichkeit, unseres Ich, der sich aufgrund von schmerzhaften Erfahrungen, zumeist in der Kindheit gebildet hat. Auch systemisch ungelöste Konflikte früherer Generationen beeinflussen unser Leben. Davon ist jeder Mensch betroffen. Es gibt zunehmend Menschen, die sich mit diesen Anteilen auseinandersetzen wollen und den darin abgespeicherten Schmerz, Konflikt etc . lösen wollen – sich befreien und entfalten wollen. (Selbstfindung, Selbstentwicklung, ...) Für diese Menschen und ihren therapeutischen Prozess kann man neben klassisch therapeutischen Interventionen sowohl schamanische als auch energetische/esoterische Techniken integrieren, und bei entsprechender Offenheit natürlich auch in Richtung spiritueller Entwicklung  arbeiten.In der Psychotherapie als Persönlichkeitsentwicklung, als Ressourcenklärung, in der Paartherapie, etc. und in Beratungssettings hängt es vom Auftrag durch den Klienten/die Klientin  ab, ob Spiritualität überhaupt ein Thema ist. Wir müssen uns davor hüten, jemanden zu missionieren!!! Wir dürfen aber alle Techniken, so weit legal, nutzen, um den Auftrag im Sinne des Klienten / der Klientin zu erfüllen. Dazu gehört auch die Anwendung von verschiedenen energetisch-esoterischen Methoden und Techniken, die beim therapeutischen Prozess unterstützen können und eine Bereicherung in der Beratung darstellen. 
Meine Aufgabe als Therapeutin/Beraterin ist, herauszufinden, wo mein auch mental und psychisch gesundes Gegenüber steht, welche Haltung er/sie zu wesentlichen Themen hat, und dort abzuholen. Und nur weil ich möglicherweise etwas als Blödsinn, Unfug, etc. bewerte, gibt mir noch nicht das Recht, meine Meinung dem Gegenüber aufzudrängen – außer er/sie befindet sich außerhalb der Rechtsordnung. Es gibt z.B. immer mehr Menschen, für die es ein Teil ihrer Wirklichkeit ist, dass sich Situationen aus dem Vorleben auf dieses Leben auswirken, und sie wollen daran arbeiten. Das kann natürlich nur funktionieren, wenn "Vorleben" und "Wiedergeburt" auch für mic als Psychotherapeutin eine Realität darstellt. Und manchmal braucht es viel Gespür und gemeinsam hinschauen, hinterfragen, Zeit zum Erfassen, um Menschen von fest gefahrenen Meinungen und Verhaltensweisen, die offensichtlich ihrem Leben eher schaden als nutzen, abzubringen.

Nun noch ein paar Gedanken zu Schamanismus: Schamanismus als sehr alte und traditionelle Form der (Seelen-)Heilung bietet interessante methodische Ansätze, um Heilvorgänge im Sinne der Psychotherapie zu provozieren, allerdings sollten sie nur bei Menschen angewendet, die man grundsätzlich als gesund bis wenig beeinträchtigt bezeichnen würde. Wie ZB Menschen, die aufgrund eines Life Events in einer Lebenskrise stecken, mit oder ohne depressive oder ängstliche Reaktion. Das sind Menschen, die grundsätzlich eine stabile mentale und emotionale Struktur haben (gefestigte Persönlichkeit). So kann das Bewusstsein von der Existenz eines Krafttieres und der Visualisation desselben den Menschen stärkend unterstützen. Auch hier gilt wie schon oben ausgeführt: Menschen mit Psychosen, Paranoia, MDK sollten man auf keine schamanische Reise schicken, und auch als Schamane sollte man aufpassen, wenn man ihnen sagt, dass man Seelenanteile für sie zurückgeholt hat. Da Menschen mit diesen psychischen Erkrankungen schon in einer Realitätsentfremdung und Selbstentfremdung leben, sollte man alles unterlassen, was diesen inneren Zustand noch verstärkt.

 Selbstredend ist, dass wohl nur TherapeutInnen und BeraterInnen, die selbst spirituell ausgerichtet sind und die eine Offenheit für andere Methoden und Techniken haben, und diese auch gut und v.a. durch Selbsterfahrung kennengelernt haben, diese im therapeutischen Prozess und in der Arbeit mit ihren KlientInnen auch anwenden.

Es ist dazu ein Workshop als Fortbildung für TherapeutInnen, PsychologInnen und facheinschlägige Berufe geplant. In diesem Workshop werden sowohl die innere Haltung der spirituellen Ausrichtung als auch ein Grundverständnis für schamanisches Arbeiten vermittelt. Wir werden deren Techniken und Methoden kennen lernen und ausprobieren und ihre Anwendbarkeit sowohl in Psychotherapie als auch in Beratung diskutieren.




viel Leben & Freude wünscht

Elisabeth Tsapekis


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Ich freue mich auf deine Meinung und Rückmeldung

Freitag, 17. Februar 2017

Warum Psychotherapie

heute habe ich in Facebook folgende Fragen gepostet: wenn der Motor deines Autos Probleme macht - zu wem gehst du, um das Problem zu lösen? wenn du einen Herzschrittmacher benötigst, zu wem gehst du? Wenn du dich vor Schmerzen krümmst und du einen Blinddarmdurchbruch befürchtest, an wen wendest du dich? 
Warum gehen Menschen mit psychischen Problemen nicht zu den Spezialisten, die eine fundierte und jahrelange Ausbildung und oft genug entsprechende Berufserfahrung haben.

In diesem Blogbeitrag möchte ich mich  dieser Problematik zuwenden und herausarbeiten, warum es bei psychischen Beschwerden oder diffusen Unwohlsein, in Lebenskrisen und einfach wenn man sich selbst besser kennen lernen will Sinn macht, dem Psychotherapeuten vor allen anderen therapeutisch und beraterisch tätigen Berufsgruppen den Vorzug zu geben.

zuerst: Was ist Psychotherapie? Ursprünglich eine Krankenbehandlung um psychische oder psychisch bedingte Leidenszustände zu mildern oder zu beseitigen, wird Psychotherapie immer mehr von Menschen genutzt, die an ihrer Persönlichkeitsentwicklung, an ihrer sinnvollen und erfüllenden Lebensgestaltung, an der Entfaltung ihrer Ressourcen arbeiten wollen. Außerdem ist Psychotherapie in Krisensituationen, zur Be- und Verarbeitung von Life-Events die zu empfehlende Behandlungsform. 
Psychotherapie ist allerdings auch ein Überbegriff für von unterschiedlichen Schulen ausgearbeiteten Behandlungskonzepten und Methoden, wie z.B. Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, Existenzanalyse, systemische Familientherapie, ....Sie alle müssen vom Ministerium anerkannt sein, um isch psychotherapeutische Schulen nennen zu dürfen und entsprechende Ausbildungen anbieten zu dürfen. Psychotherapie ist ein geschützter Berufsbegriff. Die Ausbildung zum Psychotherapeuten dauert im Schnitt 6 Jahre, und beinhaltet neben dem ERlernen von Fachwissen auch eine intensive Selbsterfahrung, die u.a. dazu dient, dass man nicht beim Patienten eigene Anteile unreflektiert behandelt; die auch dazu dient, die eigene Persönlichkeit entsprechend reifen und entwickeln zu lassen und auch selbst zu erfahren, wie sich ein therapeutischer Entwicklungsprozess anfühlt. Du musst als Psychotherapeut selbst in die abgründe deiner Seele geschaut haben, damit du andere Menschen dorthin führen kannst und sie und deren Abgründe auch halten kannst.
Welche Themen, Anliegen Krankheitsbilder können eine psychotherapeutische Behandlung erforderlich und sinnvoll machen: siehe dazu die (nicht abschließende) Auflistung unter http://www.psychohygiene.at/psychotherapie 
Psychotherapie ist per Gesetz als Krankenbehandlung anerkannt - damit ich Krankheiten behandeln kann, muss ich erstens entsprechend ausgebildet sein, um psychische ERkrankungen ausreichend von anderen aktuell belastenden Problemsituationen unterscheiden zu können und zweitens das therapeutische kompetente Behandeln (=Therapieren) gelernt haben.  Anders gefragt: wie kann ich verantwortungsvoll Menschen bei der Lösung ihrer Probleme und Leidenszustände unterstützen, wenn ich nicht erkennen kann, ob er an einer psychischen ERkrankung leidet, weil mir dieses Wissen / diese berufliche ERfahrung fehlt.
Wenn ich, als Patient, mit meinem "Unwohl-Sein" jemanden/einen Therapeuten (nicht Psychotherapeuten!) aufsuche, der nicht entsprechend ausgebildet ist, wird er sehr wahrscheinlich nicht erkennen, dass hinter meinem aktuellen Problem / Beschwerdebild eventuell eine depressive Reaktion steckt. Das ist ungefähr so, wenn ich eine Farbberatung bei jemanden mache, de nur schwarz-weiß sieht. Und selbst wenn ich an keiner psychischen ERkrankung leide - auch für die Begleitung in meinem persönlichen Entwicklungsprozess möchte ich den Therapeuten mit der größten Kompetenz und fundiertesten Ausbildung - oder?
Was kann das für den Betroffenen für Folgen haben:
Erstens und nachvollziehbar wird sich an seinem Beschwerdebild nichts verbessern, wenn es weder erkannt noch kompetent behandelt wird.
Zweitens wird sich sein Beschwerdebild möglicherweise verschlechtern und chronisch werden
Drittens wird er aufgrund der zunehmenden Lebenseinschränkung immer weniger leistungsfähig sein und sich sozial zurückziehen - bis hin zur Arbeitsunfähigkeit und Vereinsamung
Viertens werden zunehmend Familienangehörige darunter leiden und sich vom Betroffenen distanzieren oder inadäquat mit ihm umgehen.
fünftens, sechstens, siebentes, ...
und ach ja: nein! depressive Menschen können sich nicht zusammenreißen, genauso wenig wie Menschen mit Phobien, mit einer Paranoia, mit Zwängen, ...
Ein Beispiel aus der PRaxis gefällig: Ein Paar kommt vordergründig mit Kommunikationsproblemen - nach einer Stunde stellt sich heraus, dass die Kommunikation nicht gelingen kann, weil ein Part an einer in einem aggressiven Verhalten ausgedrückten Depression leidet. Da muss man schon zuerst die Depression erkennen und  behandeln. 
Und dann gibt es noch die scheinbar hochreflekiert kritischen Menschen, die in einem perfekten paranoiden System gefangen sind. Oder Menschen die so euphorisch und gut drauf sind, dass man sie leider als manisch einstufen muss, usw.
Und wenn ich die Dynamik einer psychischen ERkrankung nicht er-/kenne, dann werde ich mit einer für einen gesunden Menschen gedachten Intervention möglicherweise eine sehr unwillkommene Reaktion hervorrufen. 
Aus der Sicht des Patienten ist es nachvollziehbar, wenn er versucht, den Krankheitswert seiner Befindlichkeitsstörung zu minimieren und zu negieren - und er wird vorerst  dankbar Angebote annehmen, in denen seine Krankheit nicht als solche erkannt wird , er sich nicht als psychisch krank definieren muss - Angebote, in denen ihm ERlösung von seinem Leidenszustand durch wenig (Zeit- und Geld) aufwändige Interventionen versprochen wird.

Doch: Es lässt sich halt weder ein körperliches Leiden noch ein seelisches Leiden durch eine falsche und / oder inkompetente Behandlung heilen.

Ich hoffe, durch diese Ausführungen zu einem besseren Verständnis bezüglich Psychotherapie beigetragen zu haben. Sollten Sie Fragen haben, dann bitte bei mir melden. 
Möglicherweise fühlen sich therapeutisch tätige Nicht-Psychotherapeuten auf den Schlips getreten - das war bezweckt.
Ich habe, entgegen meiner Gewohnheit, in diesem Beitrag nur die männliche Form benutzt - ich verspreche, in meinem nächsten Beitrag als Ausgleich nur die weibliche Form zu nutzen.


Ihre Seele hat einen sehr großen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden - sie hat es verdient, gut behandelt zu werden.

viel Leben & Freude wünscht

Elisabeth Tsapekis


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Samstag, 14. Januar 2017

Neujahr und seine Vorhaben - sind wir uns damit immer treu?

Hast du dich schon einmal gefragt, wie oft und wie selbstverständlich du deine Lebenswirklichkeit entsprechend deinen Wünschen, Erwartungen, Befürchtungen einfärbst? Und dadurch in einer Art Märchenwelt lebst; oder in einem Horrorfilm. Ich will in diesem Blog nur einen kleinen ausschnitt aus dieser Wirklichkeitsverzerrung beleuchten:Nämlich unsere Angewohnheit, zu Jahresbeginn unser Jahr mit Vorhaben zu überfrachten, die uns dann als Leuchtturm oder Irrlicht, als Wegweiser, und oft als strenge, wertende Instanz durchs Jahr begleiten. Nicht dass wir nicht Ziele setzen sollen. Nicht dass Neujahrsvorhaben nicht auch sinnvoll sind: da wir oft in diesem kurzen Zeitfenster "Neujahr" Nähe zu uns selbst zulassen und ein aufleuchtendes Erkennen von "was sollten wir eigentlich tun" und "wie sollten wir eigentlich mit uns umgehen". Aus diesem kurzem Aufflackern heraus werden , in der Sehnsucht endlich auch sich selbst wichtig zu nehmen, diese Neujahrsvorhaben formuliert. Ich frag mich allerdings schon: sind sie immer auch stimmig für dich und deine Lebensrealität. Und ich frag mich v.a.: wie weit haben sich die Menschen von sich, hast du dich von dir entfernt, damit es ein Neujahr braucht, um sich auf sich selbst zu besinnen? Was verhindert es / verhindert dich, jeden Tag mit der gleichen Offenheit und Achtsamkeit für deine eigenen Bedürfnisse durchs Jahr zu gehen? Anstatt dich an diesen Neujahrsvorhaben festzuhalten, die dir übers Jahr zeigen, was dir wichtig ist (bzw. zumindest zu Jahresbeginn wichtig war), könntest du ja diene Vorhaben lebensnäher gestalten und z.B. jeden Sonntag Vorhaben für die nächste Woche formulieren, oder noch näher zu deinem Jetzt: jeden Morgen für deinen Tag. Die sind nicht so leicht aus den Augen zu verlieren. Vielleicht schaffst du es sogar, diese umzusetzen. Vom Denken, Wünschen und Planen ins Tun zu kommen. Das ist wahrscheinlich auch für deine Selbstachtung besser verträglich, zwischendurch einmal ein Tagesvorhaben nicht umzusetzen, weil vergessen oder weil etwas dazwischen gekommen ist, als ein Jahr lang dem eigenen Versagen vor sich selbst zu begegnen.
Und ehrlich:
Wie viele Vorhaben hast du in dieses Jahr mitgenommen, die du im Vorjahr nicht erledigt hast?
Keine - perfekt: Denn dann hast du entweder alles erledigt, oder dich von Vorhaben getrennt, die entweder undurchführbar sind oder aber nicht wichtig genug, um sie in einem Jahr zu erledigen.
Für alle anderen, die das vergangene Jahr noch im Gepäck haben, gilt: Was willst du eigentlich wirklich? Schau dir deine Vorhaben an und frag dich: Warum snd sie dir so wichtig? Was würde passieren, wenn du sie aufgibst? Warum ist es so wichtig, dass du dich daran festhältst?

Was würde passieren, wenn du ohne große Vorhaben ins neue Jahr hineinwanderst?

Würdest du dich dann verlieren im Leben? oder finden im Jetzt?

viel Leben & Freude wünscht

Elisabeth Tsapekis


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