Sonntag, 21. Februar 2016

Prägungen und Überzeugungen

In den ersten Lebensmonaten bzw. Lebensjahren werden wir mit Situationen konfrontiert, die uns Angst und Schmerz bereiten – doch irgendwie haben wir diese Situationen überlebt und gemeistert – durch Verdrängung  und/oder  durch Entwicklung von Strategien, oder Phantasien – Was immer es war, das uns verletzt hat: eine mangelnde Aufmerksamkeit, eine überfürsorgliche Mutter, die uns jede Eigeninitiative nahm, ein emotional kaltes Umfeld, Aggressionen, Gewalt – wir haben unsere Strategien entwickelt, „um nicht zu spüren“, „um zu vermeiden“, „um damit umzugehen, indem wir uns angepasst verhalten“. Diese oft vorsprachlichen Reaktionsmuster bilden in uns ein kleines Universum, unsere eigene Sicht, wie Welt und Leben funktionieren. Das sind ganz tief verankerte Überzeugungen und Glaubenssätze aufgrund unserer persönlichen Erfahrungen, die, wenn in Worte gefasst, so mancher Logik widersprechen würden. Z.B: „Mein Vater, der mich immer geschlagen hat, hat mich sicher  geliebt, sonst hätte er mir nicht zu meinem 4. Geburtstag ein Spielzeugauto gekauft“ Die daraus resultierende Überzeugung:  „Wenn mich jemand schlägt, dann liebt er mich“ – die Konsequenz fürs Leben: unser unbewusster Anteil sucht sich einen gewalttätigen Partner aus, denn nur so ist auch geliebt sein möglich.
Diese Überzeugungen und Glaubenssätze haben lebensgestaltende Kraft – d.h. :  ich werde immer das in meinem Leben haben/kreieren/anziehen, was in mir mit Energie geladen ist, Energie, die entweder in Form von Verdrängung, Ablehnung oder einer anderen unbewusst ablaufenden Reaktion gebunden ist. Und je mehr ich entsprechend dieser angelernten Muster und Überzeugungen lebe, desto mehr entferne ich mich von mir selbst, meinem wahren Wesen. Dadurch entsteht ein (meist) unbewusster innerer Konflikt zwischen dem Selbst / der Seele und dem angelernten Lebensvollzug , der sich im außen durch schwierige, scheinbar unlösbare Lebenssituationen, Unzufriedenheit, bis hin zur Entstehung von Krankheiten aller Art zeigt. Genau betrachtet sind wir in einem dauernden Kriegszustand mit uns selbst, ohne es zu merken.  Nochmals:  das alles läuft ohne unserer Kontrolle ab, denn die Überzeugungen sind im Unterbewusstsein gelagert, als nicht verarbeitete Erfahrungen.

Die einzige Möglichkeit, sich daraus zu befreien, ist, sich auf den Weg zu sich selbst zu machen. Wieder zu lernen, die Stimme der inneren Weisheit zu hören (und entsprechend zu handeln), sich selbst zu erkennen, zu entfalten, echt authentisch zu werden und so zu einem erfüllten, selbstbestimmten Leben zu gelangen. 

ich freue mich auf deine Rückmeldung.

herzlichst
Elisabeth Tsapekis

Leben&Freude
www.psychohygiene.at 

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