Ich
freue mich sehr, diesmal einen Gastbeitrag von Irmgard Barta auf meinem Blog
präsentieren zu dürfen. Frau Barta beschäftigt sich in diesem Beitrag mit einem
sehr aktuellen Thema: Wie bewusst und
gut schaue ich auf meine Bedürfnisse – oder “was ist meine Absicht des Tages“.
Ich kann ihr aus eigener beruflicher Erfahrung nur beipflichten, wie betroffen
es macht, wenn Menschen – in meinem beruflichen Kontext, meine KlientInnen –
manchmal schon in der ersten Hälfte des
Jahres verzweifelt, enttäuscht, verbittert
„flehen“, dass dieses Jahr bald vorbei sein möge. Wie viele Menschen versuchen
so ein Leben lang ihrem Leben zu entfliehen um am Ende des Lebens den Schmerz
des Nichtgelebten ertragen zu müssen. Anstatt sich bewusst und liebevoll, um
ihre Bedürfnisse zu kümmern. Und vielleicht ertappen auch wir uns hin und
wieder bei dem Gedanken: „hoffentlich ist der Tag bald vorbei!“
Danke
liebe Irmgard für deine Ausführungen dazu:
Was ist deine ABSICHT des TAGES?
„Meine Absicht ist, dass dieser Tag so schnell als möglich
vergeht.“
„Meine Absicht ist, dass diese Woche so schnell wie möglich
vergeht.“
Hier liest du zwei von
mehreren Antworten auf eine meiner morgendlichen Fragen, die ich in einer
Gruppe bekommen habe.
Wie geht es dir, wenn du
diese Antworten liest?
Ich war tief betroffen.
Ich war tief betroffen,
weil mir wichtig ist, zu begreifen und zu schätzen, welchen Wert ein Tag des
Lebens hat. Und erst recht eine ganze Woche.
Das habe ich auch zum
Ausdruck gebracht.
Es geht um Bewusstheit!
Die Fragen, die ich in
der Früh gerne stelle, um gemeinsam in den Arbeitstag zu starten, lauten:
• Wie geht es dir?
• Was ist HEUTE deine Absicht?
Weitere Antworten zu der
Frage, die ich auch in anderen Kursen gehört habe, sind:
„Meine Absicht ist, heute alles zu schaffen - oder
wenigstens so viel wie möglich.“
„Meine Absicht ist, alle Arbeiten abzuschließen.“
„Meine Absicht ist, mit allem fertig zu werden. Ich weiß
zwar eh, dass es eine Illusion ist, aber man braucht ja ein Ziel. Oder?“
Was ist HEUTE deine Absicht des Tages?
Was fällt dir dazu ein?
Ich persönlich stelle
mir diese Frage fast jeden Tag in der Früh.
Und lenke dabei meinen
Fokus auf Bedürfnisse. Meine Bedürfnisse!
Die Auswirkungen sind
gigantisch wohltuend!
Doch schauen wir zuerst zu
den allerersten Sekunden und Minuten deines Tages, gleich nach dem Wachwerden.
Wie beginnt dein Tag?
Hast du dich in der Früh
schon einmal selber beobachtet, wie dein PC / dein Gehirn hochfährt?
Was sind die ersten
Gedanken, die in dir auftauchen?
Genießt du dein
Wachwerden? Nimmst einmal wahr, dass du diesen Tag gerade beginnst?
Oder listen sich deine
ToDo’s des Tages im Kopf und mischen sich mit den Problemen und
Herausforderungen, die vor dir liegen?
Wirfst du einen Blick
auf dein Handy?
Eine Studie der
britischen Marketing-Agentur Tecmark berichtet von einer großen Anzahl von
Menschen, die den Tag damit starten und dass es schon morgens um 7:31 Uhr
losgeht: Facebook und E-Mail checken, ein Blick aufs Wetter, Nachrichten lesen
und zwei bis drei Nachrichten an Freunde versenden.
Gehörst auch du dazu?
Ja?
Nein?
Wie schaut es ein wenig später aus? Nach dem Aufstehen?
Nimmst du dir Zeit für
die Zeitung?
Ist deine Aufmerksamkeit
bereits frühmorgens überall anderes, nur nicht bei dir?
Schaust du, wer was tut?
Und kommentierst still für dich oder laut ausgesprochen, wie du was findest?
Dass deine Kinder sich
wärmer anziehen und einen Gang schneller schalten könnten?
Dass sie ihre Sachen
ruhig schon am Vortag vorbereiten könnten und nicht immer alles in letzter
Minute machen sollten?
Wie geht es weiter?
Stehen die Bedürfnisse
der anderen im Vordergrund und bist du voll und ganz damit beschäftigt, dass
alles läuft und funktioniert?
Funktionierst du?
Hörst du die Geschichten
von anderen und schaltest sofort auf Kommentarfunktion und Lösungssuche? Ein
kleiner Ratschlag wenigstens? Ein bisschen Senf dazu geben?
Ist deine Aufmerksamkeit
also überall anders, nur nicht bei dir?
Und kommst du -
vielleicht nicht jeden Tag - jedoch immer wieder zu dem Schluss:
·
Für mich habe ich keine
Zeit!
·
Ich komme mit meinen
Sachen nicht weiter!
·
Was habe ich heute alles
getan - aber für mich habe ich nichts getan!
Dann hab ich hier etwas
Wichtiges für dich!
Ich zeige dir, was du in
der Hand hast!
Deine Absichten und deine Aufmerksamkeit!
Prüfe mehrmals täglich, wo du mit deiner Aufmerksamkeit
gerade bist:
Du kannst auf einfache
Art und Weise lernen, deine Aufmerksamkeit in dich zu lenken, auf dich zu
achten und dich gut zu nähren.
Falls du zu jenen
gehörst, die sich bloß beim Lesen des vorigen Satzes Sorgen um die anderen
machen, die dich ja brauchen, lass dir gesagt sein:
Je besser du genährt
bist, umso mehr kannst du geben!
Je voller du erfüllt
bist, umso besser kannst du wirken! Für dich und andere!
Dazu braucht es
lediglich eine Veränderung deines Fokus.
Es geht ums
Re-Fokussieren!
An das zurück Besinnen!
Auf das Schauen IN dich!
Hast du schon einmal
erlebt, dass du etwas, das dich beschäftigt hat, auf einmal auch oft entdeckt
hast?
Vielleicht hast du dir überlegt,
ein neues Auto zu kaufen und dabei an ein bestimmtes Modell gedacht. Und
bewusst oder unbewusst im Verkehr Ausschau gehalten, ob du ein solches siehst?
Und nach und nach bemerkt, wie viele davon unterwegs sind. Und dich gefreut,
weil du die unterschiedlichen Farben in Action gesehen hast und wie toll dieses
Auto aussieht.
Oder du bist schwanger
und auf einmal begegnen dir lauter Schwangere: auf der Straße, bei der Party,
in der Schlange bei der Kassa vor dir beim Einkauf …. Früher ist dir gar nicht
aufgefallen, dass so viele Schwangere unterwegs sind.
Jetzt, wo du dabei bist,
dich selbstständig zu machen, lernst du überraschend viele Menschen kennen, die
diesen Weg schon gegangen sind.
Worauf du deine Aufmerksamkeit lenkst, das wirst du
entdecken.
Dein Unterbewusstsein
unterstützt dich dabei und sucht deine Umgebung wie auf einem Radarschirm ab um
das von dir Gesuchte zu entdecken!
Diese Tatsache kannst du
bewusst für dich nutzen!
Und den Fokus auf deine
Bedürfnisse lenken!
Doch was sind denn deine
Bedürfnisse überhaupt? Hast du eine klare Vorstellung davon?
(Grund-)Bedürfnisse sind
das, was du generell brauchst, damit du gut lebst. Sie sind deine innere
Orientierung und zeigen dir an, was gerade wichtig ist und was erfüllt werden
möchte. Alles, was du tust (oder auch mal bewusst unterlässt) ist ein Versuch,
dir eben diese Bedürfnisse zu erfüllen. Denn wenn deine Bedürfnisse voll
erfüllt sind, fühlst du dich wohl.
Wenn deine Bedürfnisse
voll erfüllt sind, ist es auch ganz einfach und leicht zu geben!
Wenn dein Bedürfnis nach
Wertschätzung voll erfüllt ist, fällt dir in deiner Umgebung ganz viel
Schätzenswertes auf. Und es fällt dir leicht, das auszusprechen und (echte,
aufrichtige) Wertschätzung zu geben! Danke zu sagen!
Wenn dein Bedürfnis nach
Respekt voll erfüllt ist, fällt es dir leicht, anderen respektvoll zu begegnen
- egal, wie die gerade drauf sind!
Wenn dein Bedürfnis nach
Ruhe voll erfüllt ist, fällt es dir leicht, ruhig und gelassen zu bleiben. Es
bringt dich so leicht nichts aus deiner Mitte.
Diese Überprüfung kannst
du mit jedem Bedürfnis machen.
Leider sind es die
meisten Menschen nicht gewohnt, auf sich und ihre Bedürfnisse zu schauen und
die Bedürfniserfüllung wird zur Glückssache. Das muss nicht sein!
Was ist HEUTE meine ABISCHT des Tages?
Welchen Unterschied
macht das jetzt für dich, wenn du dich das fragst?
Das worauf du deinen
Fokus lenkst, wirst du entdecken und bekommen!
Ich erinnere mich gut an
einen Tag, an dem mir gleich nach dem Munterwerden ganz klar war: Mein
Bedürfnis des Tages ist SICHERHEIT.
Ich war verwundert über
diese Klarheit und Intensität. Sicherheit? Warum ist das heute so präsent? Doch
ich habe meiner Intuition vertraut und mir die Frage gestellt: Was kann ich
HEUTE tun, dass sich so viel wie möglich Sicherheit erfüllt?
Das große Seminar, das
ich erst am nächsten Tag vorbereiten wollte, das könnte ich bereits heute bearbeiten:
den Ablauf, das Handout, die Flipcharts gestalten. Will ich das, fragte ich
mich? Warum nicht, dachte ich. Das, was ich ursprünglich für diesen Tag geplant
hatte, war nicht eilig. Also beschloss ich, diesen Tag dieser Vorbereitung zu
widmen, weil sich so auf jeden Fall Sicherheit erfüllen würde. Gedacht - getan.
Spannend war der
folgende Tag: Da war meine Absicht des Tages LEICHTIGKEIT.
Als die Veranstalterin
des großen Seminares an diesem Tag um 8 Uhr in der Früh überraschend anrief und
mich bat, ihr das Handout aus organisatorischen Gründen bitte schon heute zu
senden, musste ich innerlich lächeln! Mit Leichtigkeit konnte ich antworten:
„Das mach ich gerne. Ich schicke es gleich weg!“
Sie freute sich sehr,
dass das möglich war - das bedeutete Leichtigkeit für sie - und sie bedankte
sich für meine Professionalität und dass sich so gut vorbereitet bin.
Heute ist meine Absicht
KLARHEIT.
Als mir das bewusst wurde,
fragte ich mich, wo ich überall Klarheit brauche und was ich dafür tun kann:
·
Meine Tagesplanung: Ich
will meinen Tag genau planen, wann ich idealerweise was mache (besonders, weil
heute abwechselnd berufliche und private Termine und Erledigungen anfallen).
·
Die Besprechung am frühen
Nachmittag: Da will ich mich noch besser vorbereiten und klar sein, was ich
will und wie ich es sage.
·
Klarheit im Büro: Was
ich heute fertigmachen werde und was diese Woche noch abgegeben werden soll.
·
Klarheit, welche die
nächsten 3 Blogs sind, die ich schreiben möchte.
·
Klarheit, wohin ich die
Berge an Büchern gebe, die ich aussortiert habe.
·
Und in welchem Raum ich
am Samstag vortrage - dort rufe ich an.
·
Mir sind noch mehr Dinge
eingefallen, für die ich Klarheit brauche.
Am Abend jedenfalls will
ich momentane, größtmögliche KLARHEIT in allen meinen Bereichen des Lebens
haben. Der Gedanke daran entspannt mich.
Wenn du also:
·
mehr für dich tun
möchtest - ohne extra Zeitaufwand!
·
mit den Sachen
weiterkommen möchtest, die dir wichtig sind
·
heute nicht nur anderen,
sondern auch dir Gutes tun möchtest
Dann habe ich hier etwas ganz Feines für dich!
Etwas, das du konkret für dich tun kannst:
Wenn du in der Früh
aufwachst, nimm wahr, wie du langsam erwachst.
Auch wenn dein Gehirn zu
palavern (zu denken) beginnt, sage dir STOP: Ich will an nichts Anderes denken,
als jetzt in mich zu spüren und mich wahrzunehmen!
Von den Zehen über die Beine bis zu den Hüften: du bewegst sie zart und spürst
hin, als würdest du jeder Stelle deines Körpers einmal „Guten Morgen“ sagen.
Nimm deinen Rücken wahr,
wie er auf der Matratze liegt und deine Schultern.
Bewege den Kopf. Guten
Morgen.
Wie fühlt sich dein
Gesicht an?
Dein Hals?
Deine Arme und Hände?
Spür zum Herz- und
weiter zum Bauchraum.
Wie fühlst du dich
jetzt?
Du liegst jetzt noch im
Bett!
Du bist in Sicherheit!
Als nächstes frag dich: Was ist heute meine Absicht des
Tages?
Mit Absicht meine ich
nicht: Was du heute alles tun und schaffen sollst!
Mit Absicht meine ich:
Welches Bedürfnis ist dir HEUTE ganz besonders wichtig?
Worauf möchtest du HEUTE
deinen FOKUS lenken?
Wovon möchtest du HEUTE
MEHR in dein Leben bringen?
Du weißt ja: Worauf du
auch achtest: Du wirst es überall entdecken! Mehr und mehr!
Ist es Freude? Dann sag dir: Meine Absicht des
Tages ist FREUDE. Und du hältst Ausschau danach, wie du HEUTE (mehr) Freude in
dein Leben und das Leben der anderen bringen kannst.
Wichtig: Bedürfnisse
erfüllen sich durch Geben und Nehmen!
Ist es Ordnung? Dann sag dir: Meine Absicht
des Tages ist ORDNUNG. Und dann schaust du, wie du HEUTE (mehr) Ordnung in dein
Leben bringen kannst.
Ist es Wertschätzung? Dann sag dir: Meine
Absicht des Tages ist WERTSCHÄTZUNG. Und dann schaust du dich um, was du alles
schätzen kannst! Was dir auffällt, das du schätzt, das dir wichtig ist. Was du
hast, was andere für dich tun, was gelingt, wofür du dankbar bist!
So nährst du jeden Tag
in dir, was jetzt gerade am Wichtigsten ist!
An manchen Tagen hast du
dein Bedürfnis, deine Absicht des Tages ganz klar vor Augen. An anderen Tagen
fällt es dir womöglich nicht so leicht, deine Absicht des Tages zu bestimmen.
Vielleicht ist dir gar
nicht klar, was alles ein Bedürfnis ist, weil du dich so damit noch gar nicht
beschäftigt hast.
Für diesen Fall kannst
du dein Handy nutzen: Lade dir Re-Fokus, die Bedürfnis-App für mehr Klarheit
und Frieden (gratis) herunter. Scrolle die Liste mit den Bedürfnissen durch, du
gehst sofort in Resonanz, wenn du dein Bedürfnis des Tages liest. Lass dich
finden! LINK
Bestimme selber, worauf
du heute (besonders) achtest!
Bestimme selber, worauf
du dich heute konZENtrierst!
Mach doch Folgendes:
Stell dir in dieser
Woche jeden Tag in der Früh diese beiden Fragen.
·
Wie fühle ich mich?
·
Was ist heute meine
Absicht des Tages?
Lass dich von deinen
eigenen Antworten überraschen.
Abends kannst du dann
Rückschau halten:
Wie sehr hat sich dieses von dir
bestimmte Bedürfnis heute erfüllt?
Wie
fühlt sich das an?
Was waren deine
Absichten des Tages?
Wie ist es dir damit
ergangen? Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Wenn du magst, schreib
doch in die Kommentare.
Ich freu mich, von dir
zu lesen!
Ich bin Irmgard Barta.
Seit 2008 unterstütze
ich Menschen dabei, sich selbst und gegenseitig besser zu verstehen und besser
miteinander zu arbeiten.
Damit es
mehr ....
Leben&Freude
...in deinem Leben gibt
wünscht Dir
Elisabeth
Elisabeth Tsapekis, www.psychohygiene.at
erhältst du wertvolle Tipps und
leicht umsetzbare Übungsanleitungen für eine erfüllte Lebensgestaltung